Alle meine Bilder in dieser Selektion sind spontan und unvorhersehbar in einem "entscheidenden richtigen Moment" entstanden. Der Betrachter schaut bei allen Bildern immer zuerst in die Augen und vielleicht in die Seele. Wir fragen uns, was ist gerade geschehen, was denken sie? Ich liebe solche Fotografien, diese AugenBlicke von Menschen, die direkt in die Kamera schauen (candid). Das kann man lernen und ich finde es immer wieder interessant und erstrebenswert. Ich gebe euch sieben Tipps für eure entscheidenden Momente.
Candid Photography
Sie beschreibt die Kunst, spontane Aufnahmen im Alltag, auf der Straße zu machen und unbemerkt aus dem Moment heraus zu fotografieren. Man möchte, das was man sieht, spontan fotografieren und mit diesen Bildern deine Sicht der Welt zeigen. Ich persönlich möchte die Emotionen im Alltag festhalten. Dabei will ich nicht in die Szene eingreifen. Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich den Bruchteil einer Sekunde einfangen kann, bevor die Person mich bemerkt oder reagiert. Ich habe für euch ein paar meiner Candid Bilder im Video zusammengestellt ...
Meine sieben Tipps für gelungene Candid Fotos
Ich habe ein paar Tipps, die euch helfen so nah wie möglich an die Menschen zu kommen, ohne dass sie es bemerken. Geh mit offenen Augen durch die Straßen. Du scannst immerfort deine Umgebung mit deiner Kamera in der Hand. Und wenn du "erwischt" wirst, dann lächle einfach und in der Regel wirst du überrascht sein, dass du die Leute mit deinem tollen Foto überzeugen kannst.
- Schnelligkeit: ich habe die Kamera immer in der Hand (nicht um den Hals) und den Finger am Auslöser. Die Kamera ist die Verlängerung des Arms. Du kannst schnell aus der Hüfte schiessen, sie nach oben oder nach unten richten oder einfach die Richtung wechseln.
- Ich nutze meist die 30mm Festbrennweite: der Vorteil ist, dass du (bei einiger Erfahrung) auch ohne in den Sucher zu schauen, intuitiv den Ausschnitt vorhersehen und das Motiv fixieren kannst. Mit Weitwinkelobjektiven kannst du noch näher ran gehen und gleichzeitig mehr von der Szene mitnehmen, außerdem sind sie kleiner und leichter und damit bist du unauffälliger.
- Ganz oft stelle ich die Kamera in den P-Modus und überlasse die Blende und Belichtung der Kameraautomatik. Wenn ich eine geringe Schärfentiefe haben möchte (Fokus scharf und den Hintergrund verschwommen) dann öffne ich die Blende (kleine Blendenzahl, z.B. f2,8) und belichte entsprechend kurz.
- Man kann nie wissen, was passiert. Auf der Straße ist immer Bewegung (du bist es und das Motiv auch), also muss es mitunter zackig gehen. Also dreh ruhig die Verschlusszeit auf Maximum und wenn es dunkel ist, dann kann man auch noch die ISO nach oben schrauben.
- Ist das toll, dass die Kameras heute eine flinke Serienfunktion haben. Schon die Meister haben einige Auslösungen gebraucht, um das Entscheidende in einem von vielen Bildern einzufangen.
- Manche sagen, verhalte dich wie ein Tourist oder schau einfach durch die Leute hindurch, dann denken sie du knipst etwas anderes im Hintergrund.
- Die tollen Momente schwirren immer herum, habe Geduld und die Ernte wird süß sein.
Der "entscheidende Moment"
Laut dem Jahrhundert-Fotografen Henri Cartier-Bresson ist es ganz easy, nämlich "das Drücken des Auslösers zur richtigen Zeit“. Aber das heißt natürlich den "richtigen" Moment erkennen und die Kamera (perfekt eingestellt) parat zu haben. Gewiss spielt auch das Glück und eine guter Schuss Instinkt eine Rolle, um am Ende einen Hingucker zu erzielen. Wie bei allem hilft Erfahrung und das stetige Training. Die Bilder werden besser werden, dein Auge wird geübter, weil du vorher ein paar wichtige Dinge überlegst.
- welche Perspektive und welchen Ausschnitt nimmst du
- wie ist das Licht - sind da Schatten
- was ist mit dem Vorder- und Hintergrund
- gibt es bestimmte Linien
Eigentlich ganz ... einfach ... spannend.