Ich gehe oft in Ausstellungen, die mich überraschen, die mich vielfach inspirieren oder gar ratlos zurücklassen. Manchmal geschieht auch alles zusammen. So wie mein kürzlicher Besuch der wunderschönen Secession in Wien. Vor Ort habe ich zwar die Symbolik der Ed Ruscha Werke vernommen und sie in meinen Fotos interpretiert. Allerdings bin ich erst im Nachgang hinter die extrem politische Botschaft der Ausstellung gekommen. Im heutigen weekly: der United States Code mit dem Sternenbanner und ein Ausblick auf echte Leckerbissen während der FOTO WIEN im März.
Ein Pathos in Fetzen
Ich habe erst im Nachgang vom United States Code gelesen. Es ist die offizielle Niederschrift des Bundesrechts der Vereinigten Staaten, beinhaltet im Title 4 genaue Angaben darüber, wie mit der Nationalflagge umzugehen ist. Das Sternenbanner soll u.a. zügig gehisst, jedoch langsam und zeremoniell herabgelassen werden, beim Abnehmen ist darauf zu achten, dass die Flagge nicht den Boden oder andere Objekte berührt. Zur Aufbewahrung ist das Banner in genau festgelegten Schritten sorgfältig zu falten. Ist die Flagge ausgeblichen oder beschädigt, soll sie auf würdevolle Art ersetzt und entsorgt werden.
Der US-Künstler Ed Ruscha zeigt u.a. drei großformatige Gemälde der amerikanischen Fahne, die im hellen Saal der Wiener Secession gespiegelt und gedoppelt sind. 1985 wehte die Fahne vor blauem Himmel, die zweite wehte dann 1987 vor dramatischer Verdüsterung und 2017 ist die Fahne vom düsteren Sturm zerfetzt.
„Our Flag“ zeigt das Symbol der USA in einem schlimmen Zustand. Der Wind hat ein riesiges Loch in das Sternenbanner gerissen, vor schwarzen Grund fliegt die Fahne in Stofffetzen davon. Wenn man Dinge aus der Distanz betrachtet, schwindet die Bedeutung. Die Flagge ist nicht länger Symbol, sondern ein Stoff, der sich nach und nach in seine Bestandteile auflöst.
Mein Spiel mit Ed Ruscha - Double Americanisms - OUR FLAG
FOTO WIEN vom 20. März - 20. April 2019
Ich freue mich: Wien steht vom 20. März bis 20. April 2019 im Zeichen der Fotografie. Über 100 Museen, Ausstellungshäuser, Galerien und Hochschulen bieten über vier Wochen interessante Foto-Leckerbissen. Ergänzt werden die Ausstellungen durch Workshops, Vorträge und vieles mehr.
Meine persönlichen FOTO WIEN Highlights
Ich habe für euch ein paar Highlights rausgesucht, die auch fast alle gratis sind. Wir sehen uns in Wien. Mehr Infos zu den Ausstellungen, zum Programm und den Terminen findet ihr hier:
- Charim Galerie Bodies of Work. Katharina Gruzei 22.03.-11.05.2019
- Kunstraum am Schauplatz INNER DELAY.YXXX 22.03.-18.04.2019
- Ortner 2 En Passant. Elisabeth Czihak 22.03.–27.04.2019
- Die Graphische - Stille Held*innen – Hinter den Kulissen der Graphischen 22.03.–05.04.2019
- Foto Wien photobook market 22.-24.3.2019
- Dom Museum Wien Bloody Pictures. Vom Bild zur Spur. Fotofokus „Zeig mir deine Wunde“ 23.3.+11.4.
- Institut français d’Autriche Triptyque by Louise SKIRA 23.03.–20.04.2019
- studio das weisse haus Studio Visit 23.3.+6.4.
- Galerie ARCC.art My Point of View. 26.03.–26.04.2019
- Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft Rough Sleep 26.03.–20.04.2019
- Galerie Reinthaler - TwentyFourSeven 27.03.–18.05.2019
- Ostlicht - Young Editions 27.03.–18.04.2019
- xE Akademie der bildenden Künste - xposit 2019: Sight and Non-Sight 29.03.–14.12.2019
- Atelier Zobl Schneider - Cum pane. Fotografien und Fragmente 7.-13.4.
- Grünraum - SPOTTING 9.-17.4.2019
- Bank Austria Kunstforum Wien - Christian Kosmas Mayer x FOTOGRAFIS 11.04.–16.06.2019
ˈfiːdbæk: feed → „füttern, nähren“ und back → „zurück“
Spendieren
Ich freue mich, wenn ihr mich mit einer Kleinigkeit von meinem Wunschzettel bei Amazon überrascht. Gerne möchte ich mich persönlich bedanken, aber dafür müsst ihr im Bezahlvorgang "Geschenkoption" auswählen und eine "Geschenknachricht" hinzufügen, ansonsten kommt die Sendung leider anonym.